Diplom-Studiengang Freie Malerei
Der achtsemestrige Diplomstudiengang bietet zunächst eine grundlegende Vermittlung aller bildnerischer Grundfertigkeiten nach den Maximen der Bauhaus-Pädagogik und zudem der theoretischen Kenntnisse von Kunstgeschichte und Ästhetik.
Das Grundstudium dauert vier Semester und schließt mit der Vordiplom-Prüfung ab. Das Hauptstudium fördert die freie kreative Entfaltung und die Entwicklung einer eigenen visuellen Handschrift. Dabei spielt die wohlwollend-kritische Auseinandersetzung in der individuellen Betreuung durch die Dozenten eine wesentliche Rolle. Nach der Regelstudienzeit von acht Semestern verleiht die Freie Kunstschule Stuttgart nach erfolgreich bestandener Prüfung ihr weithin anerkanntes Diplom im Fach Freie Malerei.
Auf einen Blick
• Anerkannte Ausbildung gemäß der Bauhaus-Pädagogik
• In acht Semestern zur eigenen bildnerischen Handschrift
• Diplom-Abschluss der Freien Kunstschule Stuttgart
• Unbegrenzte Kreativität durch eigenen Atelierplatz
• Studium auch ohne Hochschulreife und in jedem Alter
• 1.500 Euro Studiengebühren pro Semester
• Förderung des Studienganges nach BAföG
Grundstudium
(1. – 4. Semester)
Die ersten vier Studiensemester machen in einem breiten Fächerkanon mit einer Vielzahl künstlerischer Techniken vertraut. Neben der Möglichkeit, sich grundlegende kunsthandwerkliche Fertigkeiten anzueignen, sind die Studierenden aufgefordert, durch den Besuch theoretischer Lehrveranstaltungen den kritischen Blick für vielgestaltige ästhetische Erscheinungsformen zu schulen.
Menschliche Proportionen, Ideal und Abweichung /// Grobe Feststellung der Anatomie /// Blindzeichnen /// Verbindung vom Anatomischem und Bewusstem /// Vorzeichnen und Aufbau (Trennung und Schnitte)
Modellieren in Ton oder Gips, Massivaufbau /// Studien am Menschen, teils mit Modell /// Schwerpunkt Porträt, Tierstudien, sowie geometrische und freie abstrakte Formen /// Grundlagen in Stein, Holz, Gips /// Skulpturale Auseinandersetzung im dreidimensionalen Raum
Proportionserkundung /// Grund- oder Hauptformen /// lineare Umrisslinien / Silhouetten /// Aufbau der Gestalt als Ganzes /// Sitzende Figur – stehende Figur /// die männliche und weibliche Gestalt /// Volumendarstellung durch Tonwerte /// Gewicht und Gleichgewicht /// Textilstudien / Bekleidungsstudien / Körper und Gewand /// Anspannung und Entspann und bei bekleideten Figuren /// Ruhehaltung und Bewegung
Räumlichkeit / Flächen /// Erkennen von Schatten /// Helligkeiten, welche die Form bestimmen /// erst zeichnerische Umsetzung ohne Schraffur /// darauf folgend Formschraffur /// Fläche – Räumlichkeit /// Bleistift, Kohle, Acrylfarben auf verschiedenen Papieren z.B. Zeichenblock DIN A 2- Format, Skizzenbuch, Packpapier /// Zeichnen mit Modell von der Zeichnung zur Malerei (Acyl, Aquarell,Gouache … ) /// verschiedenen Umsetzung /// Selbstbeurteilung
Experimentelles, freies Arbeiten /// Experimentelles, prozessorientiertes Arbeiten /// Objektgestaltung, Rauminstallationen – ortsbezogen /// im Dialog mit verschiedenen Materialien (Draht, Gips, Folie, Gummi, Schnur) /// Bearbeitung nach individuellem Schwerpunkt
Der spielerische Umgang in einem klar umgrenzten Feld ermöglicht, eigene Ausdrucksmittel zu finden und weiterzuführen.
Erkennen von Bildzusammenhängen aus dem Experiment. Die malerischen Studien eingrenzende Ausgangspunke ( z.B. Bildformat, Farbauswahl, Farbwahl … ) werden jedes Semester von den Studenten formuliert. Mittel zur Malerei sind Pigmente (z.B. Kadiumfarben, Synthetische Pigmente, Verbindung Grundlagen Malerei).
Acryl -, Gouache, Eitempera, Öl /// Primärefarben /// Aufziehen von Papieren /// Farbkontraste /// Räumlichkeit der Farben /// Fläche – Räumlichkeit durch Farbe /// Kalt – Warm – ; Komplementär -, Simultan-, Quantitätskontrast /// Grundregeln Bildaufbau /// Rasterung des Bildformates /// Auflösung
Die bekleidete menschliche Figur als Zentrum eines »erzählenden Gemäldes« /// Die Figur Perspektive und Verkürzung Gliedmaßen /// Figur in Aufsicht und Untersicht /// Charakter und Ausdruck/Persönlichkeit /// Haltung und Pose /// Umgebung und Requisiten / Berufs-, Abend- und Freizeitkleidung
SW-Labor /// Fotogramm /// Camera Obscura /// Studiofotografie /// Kamera- techniken u. -formate /// Lichttechnik /// Bildbearbeitung für Fotografen /// Scanner /// Reproduktion /// künstlerisches Projekt I /// Sprechstunde / Projektbetreuung
zeitgenössische Positionen /// experimentelle Fotografie /// inszenierte Fotografie /// performative Fotografie /// dokumentarische Fotografie /// Bild / Sequenz / Video /// Großformat / Praxis
Fächerübergreifendes Projekt in Korporation mit Malerei / freie Grafik / Radierung / Bühnenbild /// Sprechstunde / Projektbetreuung
Allgemein
Farben mischen /// Farbwirkung, Farbharmonie und Farbkontrast /// Hell-dunkel Werte
Aquarell
nass auf trocken /// nass in nass /// lasieren /// lavieren /// Direkt-Aquarellieren /// Mischtechniken
Pastell
Streich- und Wischtechnik
Acryl
Lasurmalerei /// Alla-Prima_Technik /// Impasto-Malerei /// Spachteltechnik
Einführungskurs im Fach Hochdruck, der dem grundsätzlichen Arbeiten in der Werkstatt und einfacheren Arbeitsweisen gewidmet ist. Alle Studenten, die die Berechtigung erhalten wollen, alleine in der Werkstatt arbeiten zu dürfen, müssen diesen Kurs vollständig besucht haben. Erarbeitung von eigenen Entwürfen und deren Umsetzung.
Monotypie /// Materialdruck /// Schablonendruck /// einfacher Linolschnitt
Basisstudium Mappe
Umsetzung von eigenen Entwürfen, um die individuellen Mappen zu ergänzen.
Vollstudium
Hilfestellung bei der Umsetzung in druckbare Entwürfe /// Erlernen weiterer Techniken (Reduktionsschnitt, Mehrfarbdruck, Leimdruck)
Weiterführung und Ergänzung der Arbeit aus dem zweiten Semester /// Hilfestellung bei der Umsetzung in druckbare Entwürfe /// Erlernen weiterer Techniken (Reduktionsschnitt, Mehrfarbdruck, Leimdruck) /// Puzzledruck /// Chine collé /// Linolätzung /// Holzschnitt
Inhaltliche Arbeit
Kennenlernen bedeutender Druckgrafiker /// Auseinandersetzung mit psychologischen und biologischen Aspekten der individuellen Wahrnehmung /// Exkursionen zu entsprechenden Ausstellungen
Aufteilung der Fläche /// Progression Modulation /// Gliederung, Proportionen-Kombination, Mutation /// Variable Zelle / Permutation /// Raster und Fleck /// Rhythmus, Passive und Negative /// Der Raum /// Stillleben /// Wahl des Formates /// Aufbau eines Raumes nach der Vorstellung /// Zeichnen nach den Gedächtnis /// Bewegung und Statik /// Fließende Linie – schnelles Zeichnen /// Zeichnen mit geraden Linien /// Langsamer Aufbau
Eine Einführung in die wichtigen Funktionen des Computers als Gestaltungs- und Kommunikationsmittel für den angehenden Gestalter und Künstler.
Themenschwerpunkte:
– Computer und Peripherie
– Dateien und Dokumente
– Speichern und Archivieren
– Objekt- und Pixelgrafik
– Bild- und Datenverarbeitung
Zielsetzung:
Selbstständiger und effektiver Umgang mit dem Computer als vielfältiges Hilfsmittel.
Aufbauend auf die erlernten Grundlagen (Medienkompetenz) werden im ersten Semester die Programme InDesign, Photoshop und Illustrator behandelt. Die Schwerpunkte liegen dabei auf dem Umgang mit Typografie, der Bildbearbeitung, der Zeichentechnik und dem Austausch von Daten zwischen den Programmen.
Anhand einer Semesterarbeit werden die im Kurs vermittelten Kenntnisse vertieft, erprobt und umgesetzt.
Aufbauend auf die im ersten Semester erlernten Grundlagen wird im zweiten Semester anhand von kleinen Fallstudien der Umgang mit Typografie, der Bildbearbeitung, der Zeichentechnik erprobt und intensiviert. Im weiterem wird ein selbst gewähltes Thema, z.B. Collage, Montage, Illustration, Typografie … bearbeitet. Hierbei steht die Beschäftigung mit der bildnerischen und zweidimensionalen Ebene, in manueller und digitaler Weise, im Mittelpunkt.
Themenschwerpunkte:
Schrift und Typografie, Raster und Rastersysteme, Farben und Farblehre, Objekt- und Pixelgrafik, Bildschirmgestaltung
Keramik Hohlaufbau /// Grundlagentechnik /// Naturstudien z.B. Baum, Kopf … /// Konkav – Konvex – raumbildend – Auseinandersetzung mit Form /// Struktur /// Statik /// Gewicht und Gleichgewicht /// Anspannung und Entspannung bei bekleideten Figuren /// Ruhehaltung und Bewegung
Theoretische Einführung, Ideenfindung und praktische Entwurfsphase.Die künstlerischen Ausdrucksformen verschiedener grafischer Stile der Tiefdrucktechnik werden vorgestellt und ihre Wirkung diskutiert.
Übertragen des Entwurfs auf die Druckplatte, grafische Ausarbeitung // Einfärben und Auswischen /// Druckvorgang
Druckplattenherstellung /// Stechen /// Einfärben und Auswischen /// Druckvorgang /// Farbradierung von mehreren Platten /// Ätzradierung mit Stufenätzung für verschieden kräftige Vertiefungen in der Platte /// Aquatinta als technisch sehr anspruchsvolle Methode, um Flächen mit nuancierten Grau- oder anderen Farbabstufungen zu erzeugen. Weichgrund ist in seiner Wirkung der Kreidezeichnung ähnlich /// Absprengtechnik ist als aleatorische Methode schon im ersten Semester anwendbar /// Prägedruck kann effektvoll mit allen Techniken kombiniert werden /// Monotypie und Schablonendruck erfordern viel Formerfahrung und erweitern die künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten ungemein /// Kombininationen mit speziellen Fototechniken z.B. Cyanothypie /// Fotoradierung als eigenständige Methode, anwendbar auch bei Mehrfarbendruck.
Theorie
Entwicklung der abendländischen Schriften /// Klassifikation in Schriftfamilien /// Kalligraphische Beispiele /// Typografische Maßsysteme und Schriftgrade /// Layout und Proportionslehre /// Entwurfsmethoden /// herkömmliche Skizzentechniken /// Formfindung mit Grundformen /// Formfindung mit Buchstaben
Praxis
Skizzieren mit Bleistift /// Feder, Filzstift /// Kalligraphische Übungen /// Drucken mit großen Plakat-Schriften
Grundlagen der Perspektive am unbeweglichen Modell /// Die Grundformen der Perspektive /// Perspektivische Aufteilung von Flächen in der Tiefe /// Luftperspektive /// Zeichnen mittels perspektifischer Konstruktionsmethoden /// Umgang mit verschiedenen grafischen Materialien /// Andere perspektivische Systeme /// Kreativer Umgang mit der Illusion von Räumlichkeit (Zeichnung – Malerei) /// Raumbezogenes Zeichnen
Arbeiten im zoologisch-botanischen Garten »Wilhelma« /// Proportionserkundung /// Der konstruktive Aufbau des Tierkörpers, des Baumes, der Pflanze /// Haupt- und Nebenformen /// Die Teilformen (Kopf, Fuß, Rumpf usw.) /// Schnell- und Blitzstudien
Signetgestaltung in Verbindung mit Corporate Identity /// Farbe und Schrift, Farbe und For- Formfindung mit Grundformen /// Signetgestaltung in Verbindung mit Corporate Identity /// Farbe und Schrift – Farbe und Form
Logogestaltung
Entwurfzeichnung mit Grundformen und/oder abstrahierten und stilisierten Formen /// Entwerfen von Monogramm, Schriftzug, Emblem, Signet, Piktogramm /// Komposition von Buchstaben
Persönlich ausgewählte Projektarbeit Dabei wird auf die handwerkliche Perfektion und die professionelle Verwendung verschiedener Papiere und Folien geachtet.
Vielfältige Materialien ( auch Naturmaterialien ) erweitern das Arbeitsfeld.
Projektbeispiele
Gestaltung eines Portfolio /// Gestaltung eines Kunstplakats /// »Kunstbuch – Buchkunst« /// Projekte mit den Druckwerkstätten /// Projekte mit der Fotowerkstatt /// Projekte mit der Computerwerkstatt
»Projektografie« – mit dem Beamer werden digitale Bilder wieder in den Raum transportiert und Transformationen zu einem neuen Bild ausgelotet.
Vorstellung / Diskussion zeitgenössischer Positionen /// Grundlagen digitaler Videotechnik / Kamera – Schnitt
Im Mittelpunkt stehen die gestalterischen Untersuchungen und Nutzung des „bewegten Bildes“ in der Kunst. Neben den handwerklichen Fähigkeiten im Umgang mit Videokamera und Schnittprogrammen soll das Medium Video auch auf seine Erweiterungen wie Videokunst im Internet, der Videoskulptur oder Videoinstallation angewendet werden.
Hauptstudium
(5. – 8. Semester)
Mittels der im Grundstudium erworbenen Fertigkeiten entwickeln die Studierenden eine immer unverwechselbarer werdende Handschrift. Der Weg zu eigenständigen Formulierungen mündet in der Wahl des Themas der Diplomarbeit, welche den erfolgreichen Abschluss des Studiums bildet.
Themenfindung der Gruppe, z.B. Vernetzung – Stücke – Litfaßsäule – riskant /// Komprimierung – Ablauf – Konfekt – vierkant lustig – zusammengesetzt – einfach zu gut /// Bildhafte Zusammenhänge formulieren /// eigene Formulierung des Thema; Sprache und Schrift /// Anliegen?; dekorativ?; gesellschaftlich relevant? /// zusammenhängende Studien / Entwicklung /// Widersprüche
Vertiefung der im 3. Semester gewonnen Erkenntnisse & Erfahrungen /// Erstellung einer Farblithographie, Anwendung und Besonderheiten der Farbenlehre im Steindruck, verlorene Form /// Indirektes Arbeiten mittels Umdruck /// Integration anderer Medien: Fotokopie, Laserausdruck und Photographie auf den Stein übertragen